28.9.2025: Chancen für drei Spiele – Punkte für keines: Eisbären scheitern an Eriksson und sich selbst

Es gibt Niederlagen, die sind ärgerlich. Und dann gibt es Niederlagen wie die gegen Schwenningen. 46:21 Torschüsse, zwei Mal Pfosten, zwei Mal Latte, ein Torhüter im gegnerischen Kasten, der die Reflexe eines Marvel-Helden hatte – und trotzdem steht am Ende ein 1:2 auf der Anzeigetafel. Vier Niederlagen in Folge für die Eisbären, aber diese hier tut besonders weh. Weil sie vermeidbar war. Weil sie unnötig war. Und weil sie so verdammt unverdient war.

Dabei hatten die Berliner vieles richtig gemacht: Ein mutiger, schneller Start ins Spiel, viele gute Abschlüsse und ein Gegner, der in der eigenen Zone phasenweise nur noch mit dem Rücken zum Tor stand. Freddy Tiffels, Markus Vikingstad, Leo Pföderl – sie alle hätten das Spiel schon im ersten Drittel entscheiden können. Hätten. Wären da nicht ein paar Zentimeter Alu und ein Joacim Eriksson gewesen, der heute offenbar beschlossen hatte, dass keine Scheibe an ihm vorbeikommt – außer einmal. Und das war dann auch ein besonderer Moment, denn Korbinian Geibel brach mit seinem Treffer nicht nur den Bann, sondern erfreute auch gleich die „Korbi-Geibel-Ultras“, die sich spätestens jetzt um Fanartikel prügeln dürften.

Das 1:0 war hochverdient, aber leider nicht hoch genug. Denn direkt nach der zweiten Pause passierte, was in solchen Spielen fast immer passiert: Man lässt eine Hundertprozentige liegen – in diesem Fall Ronning – und bekommt im Gegenzug das 1:1 durch die Spink-Connection serviert. Bitter? Klar. Aber das Spiel war noch lang.

Doch die Eisbären machten weiter, kämpften, warfen alles rein – und trafen wieder nur Latte, Pfosten oder Eriksson. Wer bei diesem Spiel in der Arena saß, hat mindestens zehn Mal laut „DEN MUSS ER MACHEN!!!“ gebrüllt. Aber keiner machte. Und dann kam der finale Nackenschlag. 44,9 Sekunden vor Schluss ein Konter, ein Abschluss, ein Rückstand. Eiskalte Schwenninger, maximal gefrustete Berliner.

Und so steht am Ende ein Spiel mit dem Fazit: Man kann eigentlich alles richtig machen – und trotzdem verlieren. Aber: Das war ein Schritt nach vorn. Die Struktur stimmt, der Kampf ist da, die Chancen sind da. Was fehlt? Nur das verdammte Tor. Und ein bisschen Glück. Vielleicht auch ein Goalie auf der Gegenseite, der nicht gerade seinen Karrierehöhepunkt feiert.

Die gute Nachricht: Wer so spielt, wird wieder gewinnen. Die schlechte: Heute war’s einfach wieder zu wenig – obwohl es eigentlich viel zu viel war.

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