23.10.2025: Eisbären-Schocktherapie in München: Siegesserie endet bei den Roten Bullen

Die Eisbären Berlin haben es tatsächlich getan: Sie haben wieder verloren. Und zwar ausgerechnet in München. Beim traditionsreichen Duell im Oberwiesenfeld reichte es nach sechs Siegen in Serie nur zu einem 2:3 – oder wie man in Berlin sagen würde: „Dit war nüscht.“

Dabei hatte das Spiel eigentlich alles, was das Eishockeyherz begehrt: Jubiläen in Serie, Rückkehrer im Line-up, ein bisschen Drama, ein bisschen Chaos und am Ende die übliche Portion Frust, wenn man als Berliner in München spielt. Für den neutralen Fan war’s ein schönes, intensives Spiel. Für Eisbären-Fans war’s eher so ein „Warum schon wieder gegen die?!“-Abend.

Der Reihe nach: Serge Aubin konnte wieder auf Marcel Noebels zurückgreifen, was zu einer Umstellung in der Offensive führte – ein bisschen wie Tetris, nur mit Helm. In der Defensive blieb alles beim Alten, inklusive Jake Hildebrand, der mittlerweile wahrscheinlich mit einem eigenen Zelt im Berliner Tor lebt. Und auch Manuel Wiederer durfte mal wieder Verteidiger spielen, weil: Warum auch nicht?

Das erste Drittel? Klassisches 0:0. Oder wie Statistik-Hannes sagen würde: Das siebte Mal diese Saison bei den Eisbären. Ein Drittel zum Zähneknirschen – viel Kampf, wenig Kunst. München wollte für Patrick Hager gewinnen, der sein 1000. DEL-Spiel absolvierte (Glückwunsch, aber nicht zu laut, wir sind hier in Berlin). Die Eisbären hingegen wollten ihre Siegesserie weiter ausrollen wie einen roten Teppich.

Im zweiten Drittel wurde es dann endlich torreich – auch wenn es am Ende niemandem so richtig gefallen hat. Erst traf Ty Ronning nach schicker Vorlage von Freddy Tiffels (Berlin so: „Jawoll!“), dann glich Tobias Rieder aus (Berlin so: „Och nö!“). Danach noch ein Powerplay-Tor für München, Wiederer gleicht zum 2:2 aus – Pause. Durchatmen. Bier holen. Nerven sortieren.

Aber wie so oft entschied das letzte Drittel. Und leider nicht zugunsten der Eisbären. DeSousa mit dem 3:2 für München, abgefälscht – natürlich, wie soll’s auch anders sein? Die Berliner mühten sich redlich, spielten Powerplay, suchten Lücken, fanden aber meistens nur Matthias Niederberger – der heute mal wieder zeigen wollte, dass er immer noch ein ziemlich guter Goalie ist, auch wenn er nicht mehr in Berlin spielt.

Am Ende war es dann ein Spiel, das man als „knapp, aber verdient“ abhaken muss – aus Sicht der Münchner natürlich. Die Eisbären warfen nochmal alles rein, inklusive Jake Hildebrand, der kurz vor Schluss für einen sechsten Feldspieler wich. Aber es half nix. Ein letztes Aufbäumen, ein letzter Versuch, eine letzte vergebene Chance. Und dann: Schluss. Niederlage. Serie vorbei.

Berlin reist also ohne Punkte zurück, aber immerhin mit der Gewissheit: So ein Spiel kann man verlieren, wenn man’s mit Anstand tut. Nur eben nicht zu oft, bitte.

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