21.9.2025: Eisbären auf Tauchstation: Nach 1:5 in Bremerhaven ist das Wochenende offiziell gelöscht
Wer gehofft hatte, dass das 1:7 in Mannheim nur ein kleiner Ausrutscher war, wurde am Sonntagabend in Bremerhaven ziemlich unsanft aus den Träumen geweckt. Mit 1:5 gingen die Eisbären auch in Spiel zwei des Wochenendes baden – und zwar so gründlich, dass selbst die Pinguins nicht mehr wussten, ob sie gerade Eishockey spielen oder einen Schönheitswettbewerb im Toreschießen gewonnen hatten.
Die Vorzeichen? Durchwachsen wäre untertrieben. Die Berliner Bank sah aus wie das Wartezimmer einer orthopädischen Fachklinik: Ronning? Raus. Noebels? Raus. Veilleux? Gesperrt. Byron, Wissmann, Nowak, Niemeläinen? Fehlanzeige. Übrig blieb ein Mini-Kader, der mit drei Reihen und der Hoffnung auf ein Wunder ins Spiel ging. Spoiler: Es gab keins.
Dabei begann es gar nicht so übel. Die Eisbären hielten zunächst ordentlich dagegen – zumindest bis Minute zehn. Dann schlug Ex-Berliner Bennet Roßmy erstmals zu (wenn auch „nur“ mit Assist) und Alex Friesen durfte sich freuen. Danach ging’s bergab. Im Überzahlvergleich stand’s zur Pause 1:0 für Bremerhaven – nach exakt sechs Sekunden. Berlin hingegen? Spielte Powerplay wie ein Wackelpudding beim Eiskunstlauf.
Im zweiten Drittel zeigte sich dann das ganze Ausmaß der Berliner Baustelle. Die Spieler mühten sich redlich, aber es fehlte an allem: Scheibenglück, Selbstvertrauen, Timing, Spielwitz – und ganz besonders am berühmten „einfach mal raus hauen“. Stattdessen versuchte man sich im Schönspielen aus der Unterzahl. Der Lohn? Ein weiteres Gegentor und der freundliche Hinweis: Vielleicht mal wieder bei den Basics anfangen.
Bremerhaven hatte hingegen einen Sahnetag erwischt. Und einen Bennet Roßmy mit drei Assists, der gegen seinen Ex-Klub aussah, als hätte er plötzlich einen Lauf wie Connor McDavid an der Nordseeküste. Es stand 0:5, bevor sich Berlin erbarmte, zumindest einmal den Spielstand kosmetisch aufzuhübschen. Liam Kirk rettete mit seinem Treffer das nackte Ergebnis – aber nicht den Gesamteindruck.
Was bleibt? Zwei Spiele, null Punkte, zwölf Gegentore, zwei eigene Treffer und eine ganze Menge Redebedarf. Natürlich kann man mit dieser Ausfallliste keine Wunderdinge erwarten, aber das hier war schon arg dünn. Und trotzdem: Noch ist früh in der Saison. Noch ist kein Grund zur Panik. Noch.
Aber vielleicht ist es jetzt doch Zeit, mal ganz klassisch bei der Videoanalyse zu starten – am besten mit Kapitel 1: „Wie verteidige ich eigentlich?“ Und dann weiter zu Kapitel 2: „Powerplay – mehr als Puckjonglage an der blauen Linie“. Das nächste Wochenende kommt schneller als man denkt – und mit ihm die Chance zur Wiedergutmachung. Irgendwo zwischen Basics, Einsatz und ein bisschen Scheibenglück.
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