26.9.2025: 14,3 Sekunden bis zum Frust – Eisbären belohnen sich nicht für starke Reaktion gegen Straubing

Ein Wochenende zum Vergessen liegt hinter ihnen, also wollten die Eisbären Berlin jetzt eines zum Durchatmen – mit drei Punkten, neuem Mut und der Erkenntnis, dass man auch mit halber Mannschaft noch Eishockey spielen kann. Und für 59 Minuten und 45 Sekunden sah das gegen die Straubing Tigers auch genau danach aus. Doch dann… kam Tim Fleischer. Und dann kam auch noch die Verlängerung. Und dann kam gar nichts mehr – außer Frust. 2:3 nach Overtime, ein Punkt auf dem Konto, zwei verschenkt.

Dabei war vieles an diesem Abend besser als zuletzt: Ty Ronning wieder zurück (und gleich mit Tor), Debüt von Patrick Khodorenko (mit Assist), endlich wieder Struktur in der Defensive, und – man höre und staune – auch mal wieder ein Spiel, das nicht nach 40 Minuten entschieden war. Man hatte das Gefühl: Die Eisbären sind wieder da. Zumindest fast.

Denn das Spiel begann zwar zäh – das erste Drittel war eher Werbung für eine neue Kaffeepausenreihe auf dem Videowürfel – aber danach entwickelte sich ein enges, intensives Duell, das dem Label „DEL-Topspiel“ immerhin gelegentlich gerecht wurde. Straubing ging in Führung, Berlin konterte prompt durch Ronning, und spätestens nach dem 2:1 durch Leo Pföderl roch alles nach einem Arbeitssieg mit Signalwirkung. Kämpferisch top, defensiv deutlich verbessert, Chancen wurden erarbeitet, das Spiel kontrolliert.

Aber wer Spiele dieser Art kennt, der weiß: Wer in der Schlussphase zu passiv wird, bekommt oft die Quittung. Und die kam eben in Form von Fleischer, der Stettmer 14,3 Sekunden vor Schluss das 2:2 einschenkte. Das war bitter – aber die Verlängerung setzte noch einen drauf. Jonas Müller mit dem Fauxpas, Halloran mit dem Alleingang, Spiel verloren.

Natürlich kann man nach diesem Spiel auch Positives mitnehmen: Die Reaktion auf das Katastrophen-Wochenende war deutlich sichtbar. Die Rückkehrer Ronning und Niemeläinen gaben dem Spiel Stabilität, Khodorenko zeigte Ansätze, das System funktionierte wieder. Aber am Ende steht da eben wieder nur ein Punkt, und das Gefühl, dass man sich für 59 Minuten harter Arbeit nicht belohnt hat. Und das, so ehrlich muss man sein, war selbstverschuldet.

Fazit: Deutlich besser als zuletzt, aber noch nicht wieder „Eisbären-like“. Wenn man aus diesem Spiel etwas lernen kann, dann: Ein Spiel dauert nicht 60 Minuten, sondern exakt bis zur Schlusssirene – und jede Sekunde zählt.

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