9.9.2025: Die Eisbären heißen Dresden mit einem 6:2 willkommen... aber nicht herzlich

Na bitte, da ist er, der Saisonstart! Und zwar einer mit Schmackes. Die Eisbären Berlin wollten nach einem eher mäßig verlaufenen CHL-Wochenende ganz offensichtlich zeigen, dass man ihnen besser nicht zweimal auf die Kufen tritt. Die Dresdner Eislöwen durften sich jedenfalls über eine Lektion freuen, die man in der DEL offenbar standardmäßig zum Einstand bekommt – „Wie verliere ich 6:2, ohne dass der Gegner wirklich schwitzt“.

Dabei hatten die Sachsen vor dem Spiel noch große Töne gespuckt. Euphorie hier, DEL-Reife da, ein paar gestandene, aber leicht betagte Cracks im Gepäck... Doch auf dem Eis sah das dann mehr nach „Seniorenteller mit Extra-Stillstand“ aus. Die Eisbären mussten jedenfalls keinen Eishockey-Poesieband aufsagen, um sich die drei Punkte zu sichern – solides Spiel, ein paar schöne Kombinationen und ein Ty Ronning, der offenbar einfach keine Serie beenden will. 29 Spiele in Folge gescort – wahrscheinlich trifft der selbst beim Frühstücksei.

Berlin legte früh los, wie es sich für einen Gastgeber gehört, der sein Wohnzimmer nicht vermüllen lassen will. Nach dem 1:0 durch Ronning wirkte Dresden wie ein Tourist im Berliner Berufsverkehr – überfordert, langsam, leicht panisch. Der erste echte Schreckmoment für die Eisbären kam erst, als Austin Ortega, ausgerechnet ein Ex-Berliner, das 2:1 für Dresden erzielte. Man hatte kurz das Gefühl: „Jetzt geht’s los!“ Aber nein – ging’s nicht. Denn kaum war das Jubelbier halb entkorkt, hatte Andreas Eder wieder Ordnung hergestellt.

Zwischendurch sorgte auch noch das Technik-Team in der Arena für Unterhaltung, als das Meisterbanner einfach nicht in den Eishockeyhimmel wollte. Gutes Omen? Schlechtes Omen? Am Ende war’s egal – das Ding hing irgendwann, und auf dem Eis war sowieso längst klar, wer heute der Chef im Welli ist.

Das letzte Drittel brachte dann endgültig die Erkenntnis: Dresden war körperlich anwesend, mental aber eher in der Oberliga. Noebels, Kirk und Byron machten den Deckel drauf, während Jake Hildebrand hinten wieder zur Wand mutierte – mit Ausnahme eines kleinen Ausflugs in der 59. Minute, der Dresden das 5:2 schenkte. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Am Ende steht ein 6:2 auf der Anzeigetafel – ein Ergebnis, das sich besser liest als es aussah, zumindest aus Sicht der Eislöwen. Für die Eisbären ein solider, wenn auch nicht spektakulärer Auftakt. Und für Dresden? Willkommen in der DEL – da gibt’s halt keine Aufstiegseuphorie-Boni.

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