19.10.2025: 4:3 Sieg am Seilersee in Iserlohn
Die Eisbären Berlin haben’s wieder getan. Mit der lässigen Konsequenz eines Staubsaugerroboters, der einfach alles wegsaugt, was ihm in den Weg kommt, sammelten sie am Seilersee ihren sechsten Sieg in Serie ein – diesmal in Form eines 4:3-Erfolgs gegen die Iserlohn Roosters. Was war das? Kein Schönheitspreis, dafür ein dreckig erarbeiteter Auswärtssieg mit viel Herz, kaltem Kopf und einem heißen Jake Hildebrand im Tor.
Dabei startete die Partie denkbar unangenehm: Iserlohn zeigte gleich, dass sie nicht nur für die Deko in der DEL da sind. Bereits nach zwei Minuten klingelte es im Berliner Kasten – ein Schuss, ein Treffer, ein Wachmacher. Und als dann auch noch 5-gegen-3 gespielt werden musste, sah’s kurz so aus, als wäre das hier der Anfang vom Ende der Siegesserie. Doch Pustekuchen! Die Eisbären warfen sich in alles rein, was nach Puck aussah, überstanden das doppelte Unterzahlchaos und meldeten sich wenig später durch Yannick Veilleux zurück. Ty Ronnings Schuss küsste noch den Pfosten, doch Veilleux stand da, wo’s richtig wehtut, und staubte zum 1:1 ab – das neue Eisbären-Motto: "Steh rum, wenn's zählt!"
Im zweiten Drittel dann Leo Pföderl mit der „Jetzt-reicht’s“-Attitüde: Im Powerplay nahm er Maß, schlenzte den Puck lässig ins Netz und drehte zum 2:1 ab. Doch kaum zu Ende gejubelt, zauberte Ex-Eisbär Daniel Fischbuch einen Bauerntrick aus dem Hut, während Hildebrand kurz vergessen hatte, dass hinter dem Tor noch was passieren könnte – 2:2. Aber kein Problem: Mitch Reinke – frisch zurück aus der Kategorie „vermisst, aber nicht vergessen“ – ließ einfach mal von der Blauen einen durchrauschen. Drin. 3:2. Eisbären wieder vorne, alles im Lot.
Früh im Schlussdrittel dann: Powerplay. Und plötzlich läuft’s auch dort wie geschmiert. Reinke mit dem (zu) zielgenauen Schuss knapp vorbei, Andreas Eder nimmt den Rebound wie beim Tischtennis – und drin ist das Ding zum 4:2. Die Berliner hatten das Spiel im Griff wie ein Berliner mit Kaffeebecher in der einen und Brötchentüte in der anderen Hand – ganz entspannt. Zwischenzeitlich 11:0 Schüsse für Berlin im letzten Drittel – das spricht eine klare Sprache.
Aber, weil’s halt nie langweilig sein darf, kamen die Roosters doch noch mal ran. Julian Napravnik netzte kurz vor Schluss zum 4:3, die Halle wachte plötzlich wieder auf, Iserlohn nahm den Goalie runter, Auszeit, alles rein. Doch die Eisbären verteidigten, als gäbe es Glühwein im Torraum. Keine Lücke, kein Ausgleich, keine Punkte für die Gastgeber.
Fazit: Die Eisbären beweisen erneut, dass man auch mit halber Besetzung, einem bombensicheren Goalie und einer Prise Wut im Bauch munter weiter Punkte sammeln kann. Sechs Siege am Stück? Check. Powerplay wiederbelebt? Check. Nerven behalten, wenn’s eng wird? Doppel-Check. Diese Mannschaft ist nicht nur hart im Nehmen – sie ist auch verdammt schwer zu schlagen.
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