29.10.2025: Wenn aus einem 1:3 ein 4:3 wird - Heimsieg in Overtime gegen Mannheim
Man nehme ein bis zwei Drittel kollektives Berliner Stirnrunzeln, füge einen gehörigen Schuss Adrenalin im Schlussabschnitt hinzu, rühre alles mit einem Ty Ronning-Konter in der Verlängerung um – und voilà: Fertig ist das Eishockey-Menü, das Fans der Eisbären Berlin noch lange auf der Zunge zergehen lassen werden. Denn was da in der Uber Arena gegen die Adler Mannheim serviert wurde, war nichts weniger als ein emotionales Fünf-Gänge-Drama mit Happy-End.
Dabei ging es los wie ein schlechter Déjà-vu-Film: Keine halbe Minute war gespielt, da klingelte es schon im Berliner Kasten. Mannheim machte früh klar: "Ihr wolltet Revanche? Dann kommt mal ran!" – und ließ zunächst wenig Gnade walten. Die Eisbären? Bemüht, aber zu zahnlos. Lean Bergmann riss dann mal das Fenster auf und ließ frischen Offensivwind rein – das 1:1 durch Vikingstad brachte die Arena erstmals in Wallung. Doch die Freude hielt ungefähr so lang wie ein Slush-Eis bei +30 Grad. Mannheim schlug zurück. Natürlich durch Max Penkin. Wer auch sonst?
Im zweiten Drittel dann die Phase, in der sich Berliner Fans verstärkt mit der Frage beschäftigten, ob das nächste Bier vielleicht wenigstens etwas trösten könnte. Chancen waren da, Tore leider nicht. Stattdessen traf Mannheim erneut. 1:3. Die Eisbären rannten, ackerten, kämpften – aber jubelte wieder nur der Gegner. Na bravo.
Dann kam das Schlussdrittel – und mit ihm das Gefühl, dass plötzlich ein anderer Schalter umgelegt wurde. Leo Pföderl? Zack, 2:3. Markus Vikingstad? *Zack-Bumm-Wahnsinn*, 3:3. Die Adler taumelten, Berlin tobte – und selbst die härtesten Eishockeyherzen spürten: Hier geht noch was. Eine Schlägerei später (natürlich, Mannheim!) und ein Powerplay ohne Happy End später (natürlich, Berlin...), ging es in die Verlängerung.
Und dann kam der Moment, für den man ins Stadion geht. Oder zumindest vorm Fernseher aufspringt und sich den Kopf an der Lampe stößt: Mannheim greift an, Hildebrand pariert, der Konter läuft – und Ty Ronning, dieser kleine Kanadier mit dem Raketenantrieb, zieht los und nagelt die Scheibe humorlos ins Glück. 4:3! Game, Set, Ronning.
Berlin dreht ein 1:3 gegen den Tabellenführer und macht aus einem potenziellen Frustabend ein echtes Hockey-Fest. Dieses Spiel? Braucht kein Drehbuch mehr. Nur ein Schild vorm Stadion: "Hier spielt Drama. Täglich frisch."
Kommentare
Kommentar veröffentlichen