2.11.2025: Eisbären im Winterschlaf: Ein Nachmittag zum Vergessen beim 1:4 gegen Bremerhaven

Manchmal ist einfach der Wurm drin – und der hatte am Samstagnachmittag in Berlin offenbar ein Tagesticket. Mit dem fünften Duell gegen die Pinguins aus Bremerhaven kam für die Eisbären Berlin auch die fünfte Niederlage in Serie gegen den Nordseeverein. Endstand: 1:4. Und das nicht etwa, weil man sich auf dem Eis nicht bewegte – nein, die Eisbären mühten sich redlich. Aber wenn vorne nichts reingeht und hinten der erste Torschuss gleich einschlägt, dann weißt du: Das wird ein gebrauchter Nachmittag.

Dabei fing alles doch so hoffnungsvoll an. Neues, schickes Retro-Trikot im Stil der Meisterzeit von 2005, volle Kapelle im Line-up – na ja, fast, denn Marcel Noebels fehlte, dafür war Lean Bergmann zurück. Man wollte Bremerhaven zeigen, wer Herr im eigenen Haus ist. Und das taten die Berliner auch – zumindest für die ersten zehn Minuten. Puckbesitz? Check. Druck? Doppelt-Check. Tore? Leider nein. Stattdessen schnappt sich ein Ex-Eisbär namens Bettahar die Scheibe, denkt sich "Warum nicht?" – und schon stand es 0:1. Ein Torschuss, ein Treffer. Man nennt es Effizienz oder in Berliner Kreisen: "Nicht schon wieder!"

Bremerhaven, vorher in etwa so präsent wie ein Pinguin in der Wüste, witterte plötzlich Morgenluft und legte im Powerplay nach. Zack, 0:2 – und der Berliner Schwung war dahin. Der Versuch, das Ruder im zweiten Drittel rumzureißen, war dann eher ein Paddeln gegen die Strömung. Zwar bemühte man sich weiter, aber vor dem Tor wirkten die Eisbären wie jemand, der verzweifelt versucht, ein IKEA-Regal ohne Anleitung zusammenzubauen: viel Bewegung, wenig Ergebnis.

Als dann auch noch das 0:3 fiel – wieder aus dem Nichts, wieder eiskalt – konnte man sich langsam denken, wohin der Nachmittag führen würde. Immerhin sorgte Rückkehrer Blaine Byron mit dem 1:3 für einen kurzen Hoffnungsschimmer. Kurz, wie ein Berliner Sommer. Denn danach passierte: nichts mehr. Kein Lucky Punch, kein Aufbäumen, keine Wende. Stattdessen noch ein Ping-Pong-Tor zum 1:4 – natürlich von einem weiteren Ex-Eisbären. Als hätten sich die alten Kollegen abgesprochen: "Lass mal heute alle treffen, nur nicht für Berlin."

Und so endete das Spiel, wie es begonnen hatte: mit vielen Fragezeichen, wenig Ertrag und einer Menge Frust. Immerhin: Jetzt kommt die Deutschland-Cup-Pause. Zeit, um Wunden zu lecken, Akkus aufzuladen und vielleicht ein bisschen Schusstraining einzulegen. Denn bei aller Kritik – angesichts der Verletzungsmisere und der insgesamt starken Punkteausbeute bisher darf man sich auch mal eine schwächere Phase erlauben. Hauptsache, man lässt den Pinguin-Fluch spätestens im nächsten Jahr endgültig hinter sich.

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