30.11.2025: Eisbären verlieren Adventskrimi gegen Köln 4:3 n.P.
Was macht man am 1. Advent? Kerzen anzünden, Plätzchen essen, sich mit Glühwein wärmen – oder eben 65 Minuten plus Penaltyschießen lang Eishockey gucken, sich dabei emotional wie auf einer Achterbahnfahrt fühlen und am Ende leicht enttäuscht, aber auch ein bisschen stolz das Sofa verlassen. So geschehen beim Klassiker Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie, der mit einem nervenaufreibenden 3:4 n.P. endete – und einem kollektiven „Och nö“ in der Arena am Ostbahnhof.
Die Eisbären, frisch aus Wolfsburg mit einem 6:1 im Gepäck, traten mit dem gleichen Line-up an, als wolle man sagen: „Never change a winning team – außer, du willst Spannung bis zum Herzstillstand.“ Auf dem Papier klang das nach einem Selbstläufer, aber Köln hatte da offenbar andere Pläne. Und Janne Juvonen – neuer Lieblingsalbtraum der Berliner Offensive – sowieso.
Dabei begann alles gar nicht so schlecht: Youngster Matej Leden durfte sich gleich mal mit seinem ersten DEL-Tor ins kollektive Gedächtnis schießen. Der Jubel war noch nicht ganz verklungen, da hatten die Haie schon wieder ausgeglichen. Und weil’s so schön war, legten sie auch gleich noch einen nach – mit einem dieser Tore, bei denen man selbst auf der Couch ins Kissen brüllt: „Warum ist da niemand?!“
Aber wer dachte, das wars schon mit Drama, kannte die Eisbären schlecht. Im zweiten Drittel war plötzlich wieder Feuer drin – und zwar im besten Sinne. Eric Mik und Yannick Veilleux drehten das Spiel, als hätten sie in der Pause einen extra starken Espresso bekommen. Tempo, Einsatz, Chancen – Berlin war wieder im Spiel, ja sogar vorn. Nur blöd, dass Spiele bekanntlich drei Drittel dauern.
Im letzten Abschnitt dann das nächste Stimmungstief: Köln traf zum Ausgleich, und das Spiel kippte in einen spannungsgeladenen Eishockey-Schachkurs, bei dem jeder Zug entscheidend sein konnte – aber keiner matt setzte. Die Verlängerung? Nichts für schwache Nerven! Aluminiumtreffer hier, Monster-Saves da, Kontergewitter überall – aber kein Tor. Es fühlte sich ein bisschen an wie Weihnachten ohne Geschenke: Man weiß, da wäre was drin gewesen.
Also Penaltyschießen. Und was wäre ein richtig guter Adventskrimi ohne tragisches Ende für die Hauptfigur? Nate Schnarr trifft zweimal, Liam Kirk nur einmal – Köln jubelt, Berlin bleibt nur der Trostpunkt. Aber hey: Was für ein Spiel!
Die Eisbären bleiben also das Wundertütenteam der Saison – mal dominieren sie, mal taumeln sie, mal verlieren sie im Penaltyroulette. Eines ist aber sicher: Langweilig wird’s in dieser Saison garantiert nicht. Und wer braucht schon Plätzchen, wenn man Eishockey mit Puls 180 haben kann?
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