12.12.2025: 5:3 Niederlage in Straubing

Es gibt Dinge, auf die ist Verlass: Die Uhr zeigt 12, wenn’s Mittag ist. Berliner meckern gern. Und die Eisbären? Die gönnen sich im zweiten Drittel regelmäßig eine kreative Pause. Dieses Mal waren es exakt zehn Minuten, die den DEL-Rekordmeister beim 3:5 in Straubing um Punkte und gute Laune brachten. Ein Drittel lang Schlafwagen, zwei Drittel immerhin bemüht – aber auch in Niederbayern gab’s am Ende wieder: nix für die Tabelle, dafür reichlich Gesprächsstoff.

Dabei fing alles gar nicht schlecht an. Rasanter Beginn, flotte Beine, Chancen hüben wie drüben – und sogar ein Ausgleichstor von Manuel Wiederer nach früher Führung der Tigers. Soweit, so Eishockey. Doch dann kam das zweite Drittel – und mit ihm ein Berliner Blackout, wie man ihn inzwischen fast schon im Spielplan eintragen kann.

Erst das 2:2, dann das 2:3 – dazwischen eine Minute und 31 Sekunden kollektives Wegnicken in der Abwehr. Und weil aller schlechten Dinge bekanntlich drei sind, schob Straubing gleich noch das 4:2 hinterher. Zack, Bumm, Pulverturm-Party. Die Eisbären hingegen hatten ihren Spielplan offenbar im Bus vergessen – mitsamt Zuordnung, Konsequenz und einem Hauch von Cleverness.

Im letzten Drittel mühten sich die Berliner nochmal redlich. Yannick Veilleux ließ kurz Hoffnung aufkeimen, Powerplays reihten sich an Chancen, aber das Tor war irgendwie magnetisch auf Straubinger Schläger programmiert – oder Berliner Pucks waren allergisch gegen Tornetze. Als Nick Halloran in der 56. Minute schließlich das 5:3 einschob, war der Drops gelutscht, die Punkte weg und die Laune im Eisbären-Lager eher so frostig wie die Sitze in Block A nach Verlängerung ohne Decke.

Fazit? Die Eisbären wissen, wie man Spiele spannend macht – nur nicht, wie man sie gewinnt, wenn’s drauf ankommt. Eine konstant gute Leistung über 60 Minuten bleibt weiter so selten wie ein Veggie-Burger im VIP-Raum. Und so bleibt nach dem Trip zum Pulverturm erneut die Erkenntnis: Zehn Minuten Tiefschlaf reichen, um einen ganzen Abend zu verhunzen. Eisbären halt – mit Hang zum Drama.

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