18.12.2025: Hoch, runter, Strafbank – und irgendwo dazwischen fünf Tore: Die Eisbären verlieren in Ingolstadt 8:5

Was macht ein Eisbär, wenn er zu viele Minuten auf der Strafbank verbringt? Richtig – er verliert ein Eishockeyspiel mit 5:8. So geschehen beim turbulenten Gastspiel der Eisbären Berlin in Ingolstadt, das eher wie ein Eishockey-Karaokeabend wirkte: Jeder durfte mal treffen, aber am Ende sangen eben doch nur die Panther.

Dabei fing alles so gut an. Nach gerade einmal 68 Sekunden netzte Markus Vikingstad ein – und keine zwei Minuten später erhöhte Frederik Tiffels auf 2:0. Wer da dachte, das würde ein entspannter Abend, kennt offensichtlich die Eisbären dieser Saison nicht. Ingolstadt wachte spätestens beim ersten Powerplay auf, und was dann folgte, war ein mitreißendes Hin und Her, das jedem Spielstandanzeiger im Stadion den Angstschweiß auf die LEDs trieb.

Das Spiel wurde zum Paradebeispiel für die uralte Eishockey-Weisheit: „Wer zu oft runter muss, kriegt oben eins drauf.“ Ganze vier Gegentore in Unterzahl kassierten die Berliner – und das ausgerechnet nach acht Spielen ohne ein einziges Unterzahltor. Es war ein bisschen, als hätten sie ausgerechnet an diesem Abend beschlossen, ihre Strafbank-Beständigkeit gegen ein paar Extra-Winterurlaubstage einzutauschen.

Dabei gab es Lichtblicke: Yannick Veilleux setzte seinen Scoring-Streak fort, traf zweimal und war mit Abstand der aktivste Eisbär auf dem Eis. Auch Liam Kirk durfte jubeln, was immerhin den Puls der mitgereisten Fans kurzzeitig wieder unter 180 brachte. Doch jedes Mal, wenn man sich anschickte, zurück ins Spiel zu beißen, kam Ingolstadt daher wie ein auf Koffein laufender Panther und drückte dem Spiel seinen Stempel auf – oder besser gesagt: seinen Puck ins Tor.

Besonders schmerzhaft war die Erkenntnis, dass man im Fünf-gegen-Fünf eigentlich die bessere Mannschaft war. Das hilft nur leider herzlich wenig, wenn man gefühlt alle zehn Minuten einen Spieler auf die Strafbank schickt. Das Powerplay der Ingolstädter war eiskalt und gnadenlos effizient – das Berliner Penalty-Killing hingegen schien den weihnachtlichen Geist des Schenkens etwas zu wörtlich zu nehmen.

So blieb am Ende ein 5:8, das auf der Anzeigetafel schmerzte, aber auf dem Eis gar nicht mal so schlimm aussah. Die Eisbären wurden vom eigenen Anhang trotz der Pleite mit Applaus verabschiedet – wohl auch, weil die Show stimmte, selbst wenn das Ergebnis es nicht tat.

Jetzt heißt es: Lehren ziehen, Strafzeiten minimieren, und vielleicht mal mit der Regelkunde vertraut machen, bevor es gegen Köln und Mannheim geht. Und wer weiß – vielleicht ist ja das beste Geschenk in dieser Saison ein Spiel mit null Minuten auf der Strafbank. Wobei… das wäre ja fast langweilig.

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